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Der Fischadler wurde in der Schweiz vor über 100 Jahren ausgerottet, sprich bis auf das letzte Individuum abgeschossen. Ein unrühmliches Kapitel, das leider auch andere Vögel und Tierarten betraf. Abschüsse wurden damals sogar mit Prämien belohnt. Im Jahr 1926 wurde der Fischadler unter Schutz gestellt, trotzdem konnte er sich bis heute nicht aus eigener Kraft wiederansiedeln.
In Deutschland brüteten 2016 etwa 550 Fischadlerpaare. Neue Technologien wie die Satellitentelemetrie ermöglichen neue Einblicke in das Zugverhalten und Informationen über Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiete von markierten Vögeln. In Deutschland brüten die meisten Fischadler in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Mitteleuropäische Fischadler sind Langstreckenzieher und überwintern im südlichen Afrika. Der Frühjahreszug in die Brutgebiete beginnt im März und kann bis Mai dauern. Der Herbstzug erfolgt in den Monaten September und Oktober. Der Fischadler ist ein Kosmopolit und mit Ausnahme Südamerikas und der Antarktis weltweit verbreitet. Man trifft ihn in Süßwasser- und Salzwassergebieten.
Junge Fischadler sind erst mit drei Jahren geschlechtsreif. Sie können bis 30 Jahre alt werden, dies ist aber selten der Fall, da auf den Zugwegen viele Gefahren lauern, vor allem Abschüsse.
Der Fischadler gehört zwar zu den kleineren Adlern, erreicht aber eine Spannweite bis zu knapp 170 cm, was in etwa dem Rotmilan entspricht.
Seine Flügel sind im Flug meist deutlich angewinkelt, ähnlich wie bei einer Großmöwe, mit der er aus großer Distanz verwechselt werden kann. Die Unterseite ist hell mit braunem Brustband, der Kopf mit hellem Scheitel und dunkler Maske.
Fischadler brüten nicht nur in Baumnestern, ihren Horst bauen sie auch auf Strommasten. Das Weibchen legt zwei bis drei Eier, die während rund 37 Tagen bebrütet werden. Die geschlüpften Küken verbringen ungefähr 55 Tage im Nest. Die Männchen versorgen die jungen Fischadler noch längere Zeit nach dem Ausfliegen mit Nahrung. Hat man das Glück, einem Fischadler bei der Nahrungsbeschaffung zuzusehen, offenbaren sich seine speziellen Fähigkeiten. Der Vogel beobachtet oft von einem Ausguck – das kann ein Baum, ein dürrer Ast oder ein Mast sein – die Wasseroberfläche.
Dann hebt er ab, rüttelt über dem Wasser (d.h. er verharrt mit den Flügel schlagend an der gleichen Stelle in der Luft) und fixiert die potenzielle Beute mit seinen scharfen Augen, stürzt plötzlich hinab und taucht ins Wasser ein.
Kurz vor dem Eintauchen streckt er seine gespreizten, langen Füße vor. Ist sein Beutezug von Erfolg gekrönt, taucht er mit einem Fisch in den Fängen mit kraftvollen Flügelschlägen aus dem Wasser auf. Ein wundervolles Spektakel, gehüllt in eine beachtliche Wasserfontäne!
Der Fischadler (und übrigens auch der Waldkauz) hat eine Wendezehe, das heißt, er kann eine der äußeren Zehen je nach Bedarf nach vorne oder nach hinten richten. Dem Vogel erleichtert dies das Festhalten der schlüpfrigen Beute, die er auch nicht quer, sondern längs zum Körper davonträgt.
Ihre Beute verspeisen Fischadler gerne auf Astspitzen oder Stümpfen abgestorbener kahler Bäume. Ist ein Fisch vertilgt, widmet sich der Fischjäger dem Putzen. Der Schnabel wird gereinigt, indem er ihn an einem Ast reibt, danach befreit er seine Fänge mit dem Schnabel von Fischresten. Oft nimmt er sich dann auch noch die Zeit, das Gefieder ausgiebig zu pflegen.
Die ausführliche Dokumentation zum heutigen Vogel des Monats für den Unterricht finden Sie hier: archive Fischadler (2.97 MB) archive . (4.95 MB)
Ich danke Edith und Beni Herzog herzlich für die interessanten Informationen und die wunderbaren Fotos sowie die Audio-Aufnahmen. Auf ihrer Webseite benifotos.ch sind die Bilder grösser und noch prächtiger zu sehen.
Zielgruppe: 3. - 6. Klasse
Bezug Lehrplan 21: NMG 2.1 NMG 2.3 NMG 2.4 NMG.2.6
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Sie erinnern sich bestimmt: Unser Perlen-Mitglied Bettina ist vor längerer Zeit mit ihrer ganzen Familie, ihrem Mann Chris und ihren zwei Töchtern Lael und Noa sowie einem Hund aus der Schweiz auf die Philippinen gezogen, um sich dort mit den Ureinwohnern - dem Stamm der Iraya - für ein grossartiges Schulprojekt zu engagieren.
Die Lebensbedingungen der Iraya sind in den meisten Dörfern bedenklich. Krankheiten, Mangelernährung, Ausnutzung, illegale Abholzung und Überfischung bedrohen das Leben und die Lebensgrundlage dieser Menschen. Bei diesem Projekt geht es darum, den Menschen Ausbildung zu bieten und die Möglichkeit, ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.
Aus den Newslettern, die die Familie regelmässig an Freunde und Bekannte schickte, habe ich Hefte zum Leseverstehen erstellt, mit denen die Schülerinnen und Schüler bei uns nicht nur einen Einblick in fremde Kulturen erhalten, sondern auch Texte lesen und selbständig bearbeiten. Zu jedem Text gibt es Zusatzinformationen und differenzierte Verständnisfragen.
Nun geht der Aufenthalt der Familie zu Ende. Ganz überraschend teilen Bettina und Chris in ihrem Newsletter mit, dass sie zwei Jahre früher als ursprünglich geplant in die Schweiz zurückkehren. Bestimmt fällt ihnen der Abschied besonders schwer, doch manchmal geschehen unvorhergesehene Dinge, auf die man einfach reagieren muss.
Damit endet auch unsere Serie über die spannenden Erlebnisse der Familie. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Bettina, Chris, Lael und Noa für die spannenden Einblicke in ihre Abenteuer und wünschen ihnen einen guten Neustart in der Schweiz.
Download aller 7 Folgen: archive Leseverstehen Philippinen 1 bis 7 (15.33 MB)
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Mit dem fuchsroten Kopf und dem roten Schnabel im Prachtkleid ist die männliche Kolbenente unverkennbar. Interessant ist die Herkunft des Namens: Kolben bedeutet ursprünglich Keule bzw. klumpenförmiger Gegenstand.
Im Vergleich zu anderen Enten fällt der Erpel (Männchen) auf durch sein Kopfgefieder, das ihm den „klumpenförmigen“ Kopf verleiht. Ein weiteres Merkmal ist sein leuchtend roter Schnabel. Hals, Brust und Unterseite sind schwarz, die Flanken weiss, die Iris rot. Im Schlichtkleid sieht das Männchen dem Weibchen sehr ähnlich, jedoch ist es gut am roten Schnabel und der roten Iris zu erkennen.
Das Weibchen ist bescheidener gefärbt, sein Gefieder ist braunbeige, Wangen Kehle und Hals hellgrau, auffallend ist der dunkle Scheitel.
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Mitte Mai in einem Rebberg. Ein sperlingsgrosser Vogel setzt sich auf einen Rebpfosten. Auffällig sind seine rote Stirn und die blutrote Farbe der Brust, die sich vom grauen Kopf und dem braunen Rückengefieder abheben und von dem sich sein Name „Bluthänfling“ ableitet. Oft wird er aber auch nur als Hänfling bezeichnet. Dieses prachtvolle Kleid haben die Bluthänfling-Männchen jedoch nur zur Brutzeit. Im Winter sind sie unscheinbar braun gefärbt und ähneln damit den Weibchen (s. Bild) mit gesprenkelter Unterseite und braungrauem Kopf.
Nun setzt unser Männchen zu seinem abwechslungsreichen Gesang aus Trillern unterschiedlicher Tonhöhe, Pfiffen und abfallenden Tönen an. https://www.xeno-canto.org/570207. Bluthänflinge sind sogenannte Wartensänger. Sie sitzen auf einer möglichst hohen Sitzwarte und sträuben dabei ihre Brustfedern, damit ihre rote Farbe weitherum sichtbar ist. Mit ihrer „Performance“ locken sie Weibchen an und zeigen sich ihnen optisch wie akustisch von der besten Seite. Sie machen aber damit auch anderen Männchen klar, wer hier „der Boss“ ist. Wenn sich diese davon nicht beeindrucken lassen, kann es zu Kämpfen kommen, bei denen die Kontrahenten gegeneinander gerichtet hoch in die Luft steigen. Erst wenn eines der Männchen das Weite sucht, ist der Revieranspruch geklärt.
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Dieses hübsche Buch richtet sich an Kinder, die nicht verstehen können, warum sie nicht mehr in die Kita oder die Schule gehen und auch ihre Großeltern nicht mehr besuchen durften / dürfen.
Erzählt wurde es vom Psychologen Dr. rer. medic. Björn Enno Hermans in Essen und illustriert von der Psychologin und Kunsttherapeutin Annette Walter aus Würzburg. Die wunderbare Version in Schweizerdeutsch hat Adelheid Madöry übersetzt. Ich danke dem Autor für die Erlaubnis, das Buch weiterzuverbreiten.
Sie können beide Versionen kostenlos hier auf der Lehrmittel Boutique herunterladen:
Deutsch:
pdf
Aufregung im Wunderwald - und alles wegen dieser Krankheit
(970 KB)
Schweizerdeutsch:
pdf
En Ufregig im Wunderwald - und alles wäg däre Chranked
(1017 KB)
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Ein mittelgrosser grauer Vogel fliegt in zügigem Tempo vorbei, er verschwindet im dichten Blätterwald eines Baumes, gut zu hören ist das laute Flügelklatschen. Vielleicht ein kleinerer Greifvogel? Mitnichten – es ist eine Ringeltaube, die grösste und häufigste Taubenart in Europa.
Bei näherer Betrachtung ist die Ringeltaube nicht einfach grau. Ihre Brust ist blass weinrot bis altrosa überhaucht. Ein grosser weisser Fleck ziert ihren Hals. Bei optimalem Lichteinfall erkennt man am Hals die grün schillernden Federpartien. Farbe verleihen der Ringeltaube die gelbe Iris und der lachsfarbene Schnabel.
Im Flug zeigt der Vogel ein typisches Merkmal: zwei weisse Querbänder auf den ausgestreckten Flügeln. Diese unterscheiden die Ringeltaube deutlich von andern Taubenarten wie der Türken-, Turtel- oder Hohltaube.