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Die häufigste Wildgans in Europa ist die Graugans, die heute auf dem Land wie in der Stadt zu Hause ist, zum Teil auch im Winter. Anfang der 70er-Jahre war dieser Vogel in Europa fast ausgestorben.
Der Mensch züchtete aus der Graugans die Hausgans. Sie ist seit langem als Haustier beliebt, da ihr Fleisch als sehr schmackhaft gilt, ihre Eier doppelt so gross wie Hühnereier sind und man mit ihren Daunen Kissen und Decken stopfen kann. Früher dienten die Federn sogar als Schreibzeug. Ausserdem ist die Gans geeignet als „Wachhund“, da sie sofort Alarm schlägt, wenn sich jemand dem Grundstück nähert.
Die Graugans ist gross und massig, ihr Hals relativ dick. Durch die Anordnung der Federn am Hals sieht dieser fast längsgestreift aus. Das Gefieder ist graubraun, auf dem Bauch hat sie schwarze Flecken. Der Schnabel ist orange bis rosa, die Beine sind rosafarben. Männchen und Weibchen sehen gleich aus, unterscheiden sich aber im Gewicht. Der Ganter – das ist die Bezeichnung für das Männchen – ist schwerer und bringt bis 4 kg auf die Waage.
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Obwohl die recht bunte Wacholderdrossel im Herbst und Winter wenig versteckt und sogar in Siedlungen lebt, ist sie erstaunlicherweise nicht sehr bekannt. Dies trifft zumindest für die Schweiz zu, wo sie erstmals 1923 brütete. Nach dem neu erschienenen Brutatlas der Schweiz beträgt der Wacholderdrosselbestand 40‘000 bis 45‘000 Paare. Die Wacholderdrossel ist ein „Einwanderer“, der sich seit 200 Jahren von der sibirischen Taiga immer weiter nach Westen ausbreitete und in der Zwischenzeit auch Ostfrankreich erreicht hat.
Ihre Vorliebe für Beeren im Herbst- und Winterhalbjahr kommt im Namen deutlich zum Ausdruck. Ein volkstümlicher Name für die Wacholderdrossel ist die Bezeichnung Krammetsvogel (in Deutschland), da dort in gewissen Regionen die Beeren des Wacholders Krammetsbeeren genannt werden. Sie ernährt sich allerdings von verschiedenen Beeren, Früchten und Obst.
Wenn die Vögel in grösseren Trupps erscheinen, sind Sträucher und Büsche innert kürzester Zeit leergefressen und die Tiere ziehen weiter. Äpfel sind im Herbst und Winter ein besonderer Leckerbissen und stehen bei den Wacholderdrosseln hoch im Kurs.
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Das Blässhuhn gehört nach der Stockente zu unseren häufigsten und bekanntesten Wasservögeln. Es gibt in der Schweiz wohl kaum ein Kind, das das „Taucherli“ nicht kennt. Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass sich das Blässhuhn gut an den Menschen angepasst hat - im Gegensatz zu seinen scheuen Verwandten wie zum Beispiel die Wasserralle.
Das dunkle „Taucherli“ stellt keine grossen Ansprüche an seinen Lebensraum und besiedelt Gewässer aller Art: Seen, langsam fliessende oder gestaute Flüsse, Altwässer, Weiher und Teiche in Parks und sogar auf Golfplätzen, Hafenbecken. Es bevorzugt nährstoffreiche Gewässer. In Siedlungsnähe profitiert das Blässhuhn im Winter von Fütterungen durch tierliebe Menschen. Fütterungen mit Brotstücken sind generell umstritten und eigentlich nicht nötig, besonders wichtig ist aber, dass niemals verschimmeltes Brot verfüttert wird.
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Man nennt ihn „Finkenkönig“ – die Rede ist von einem fast starengrossen Vogel, dem Kernbeisser. Mit seinem dicken Kegelschnabel ist er nicht nur der grösste unserer einheimischen Finken, sondern auch ein ausgesprochen attraktiver Vogel.
Trotz seiner stattlichen Grösse übersieht man ihn oft, da er sich gerne im Blätterdach hoher Laubbäume aufhält und im Winter am Futterhaus ein seltener Gast ist. Aber wenn der Kernbeisser am Futterplatz im Garten erscheint, ist er vorübergehend der „Chef“, der sich mit seiner Grösse und seinen Drohgebärden Respekt verschafft. Andere Singvögel suchen dann meistens das Weite. Besonders in nahrungsarmen Wintern erscheint er am Futterhaus und ist für jeden Beobachter eine Attraktion.
Seine Fähigkeit, mit dem kräftigen Schnabel Kirschkerne und die Früchte von Hagebuchen zu knacken, brachte ihm im 16. Jahrhundert Namensbezeichnungen wie Kirschknacker, Kirschkern-, Stein-, Nuss- und Bollenbeisser ein. Damals war er bei einzelnen Grossgrundbesitzern verhasst, weil er offenbar Schäden an Kirschpflanzungen anrichtete.
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Der Stieglitz oder Distelfink ist ein farbenprächtiger und geselliger Vogel. Gerade in dieser Jahreszeit lässt er sich oft an verblühten Sonnenblumen beobachten, deren Samen er geschickt und manchmal kopfüber hängend herauspickt.
Stieglitze gehören zur Familie der Finkenvögel, was gut am kräftigen Schnabel zu erkennen ist. Dieser ist kegelförmig, aber ziemlich lang und spitz und elfenbeinfarben. Die Färbung des Vogels kommt besonders schön im Sonnenlicht zur Geltung, er kann eigentlich mit keiner andern Vogelart verwechselt werden.
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Die bekanntesten Reiher sind wohl Grau- und Silberreiher. Die Beobachtung des Seidenreihers in der Schweiz war vor noch nicht so langer Zeit ein Glücksfall und lässt auch heutzutage das Herz vieler Vogelbeobachter höher schlagen. Erfreulicherweise übersommern immer mehr dieser eleganten Vögel in der Schweiz und zeigen anscheinend auch brutverdächtiges Verhalten.
Der Seidenreiher ist eine grazile Erscheinung im Vergleich zum Silberreiher, der fast doppelt so gross ist und einen gelben Schnabel hat - allerdings nur ausserhalb der Brutzeit.